Welche Düngemittel kann man im Biogarten verwenden

Tierische Dünger

Wichtig: Alle tierischen Dünger werden ohne Kalk kompostiert. Kalk entbindet den wertvollen Stickstoff, er würde als Ammoniak nutzlos in die Luft entweichen. Gut ist es dagegen, den Mist mit nicht kalkhaltigem Steinmehl zu überstreuen.

Frischer Mist darf- wenn überhaupt- nur im Herbst oberflächlich und dünn über die Beete gestreut werden, so daß er im Winter verrotten kann.

* Frischer strohiger Rindermist. Er enthält alle Nährstoffe in ausgeglichener Zusammensetzung und eignet sich besonders für starkzehrende Gewächse.
* Getrockneter Rindermist. Er ist besonders reich an Kali. Dieser Nährstoff fehlt den meisten organischen Düngern oder ist nur in geringen Mengen vorhanden. Getrockneter Rindermist eignet sich besonders gut für Rosen, Möhren und Sellerie.
* Pferdemist. Er gehört zu den hitzigen Düngern, deshalb benutzt man ihn zum "Aufheizen" der Frühbeete. Pferdemist hat ähnliche Nährstoffe wie Rindermist, beide könen vermischt und gemeinsam kompostiert werden.
* Schweinemist. Das ist ein kalter Mist, er enthält fast keinen Kalk, dafür aber Kali und etwas Stickstoff. Schweinemist sollte kompostiert werden, dann eignet er sich besonders für Sellerie, Lauch und Himbeeren.
* Schaf-, Ziegen- und Kaninchenmist. Sie gehören zu den hitzigen Düngern, ihr Stickstoffgehalt kann Geilwuchs hervorrufen. Am besten mit anderem Mist vermischt kompostieren, dieser Kompost ist dann gut geeignet für starkzehrende Gemüse.
* Geflügeldünger. Er hat einen hohen Kaligehalt, der Hauptnährstoff ist Phosphor (bis zu 12% bei Guano). Da sich der beachtliche Stickstoffanteil besonders schnell umsetzt, können Überdüngungen und Verbrennungen entstehen. Geflügelmist ist hitzig und sollte mit Erde vermischt kompostiert oder als Jauche angesetzt werden. Geflügeldünger eignet sich für starkzehrendes Gemüse und sollte sehr sparsam verwendet werden. Guano fördert die Blütenbildung bei Zimmer-, Balkon- und Gartenblumen.
* Horn-, Blut- und Knochenmehl. Das sind tierische Düngemittel, die aus Schlachthausabfällen hergestellt werden. Horndünger enthält vor allem Stickstoff und Phosphor. Je grober die Substanz (Hornspäne), desto langsamer wird sie im Boden umgesetzt. Blutmehl hat eine besonders hohen Sticktoffgehalt, etwas Phosphor und kali. Knochenmehl hat von diesen 3 Schlachthausdüngern den höchsten Phosphorgehalt, es enthält auch Stickstoff und ein wenig Kali. Gemischt ergeben diese 3 Dünger einen organischen Volldünger, in dem die 3 wichtigsten Hauptnährstoffe enthalten sind.

Pflanzliche Dünger

* Die Gründüngung. Das ist eine sehr alte Düngemethode und bietet mehrere Vorteile: Die dichte oberirdische Pflanzenmasse schützt den Boden vor Verdunstung und unterdrückt das Unkraut. Die Blätter liefern Material zum Mulchen und Kompostieren. Das vitale ausgedehnte Wurzelwerk lockert den Boden und reichert ihn mit organischer Masse an. Einige Gründüngungspflanzen sammeln an ihren Wurzeln Stickstoff.
* Stickstoffsammelnde Pflanzen. Das sind Leguminosen, z.B. einige Kleearten, Wicken, Lupinen, Erbsen, Bohnen und Sojabohnen. Mit den Wurzeln dieser Pflanzen bilden bestimmte Bakterien eine enge Lebensgemeinschaft (Symbiose). Sie sammeln Stickstoff, der in Knöllchen abgelagert wird (Knöllchenbakterien). Mit Leguminosen kann man eine gezielte Stickstoffdüngung durchführen.
* Senf ist für kleine Gärten ein praktischer und billiger Gründünger. Er keimt so schnell wie Krese, und die Wurzeln hinterlassen einen feinkrümeligen Boden. Senf kann jederzeit bis spät in den Herbst ausgesät werden. Vorsicht: Wo Kohl angepflanzt wird, darf kein Senf ausgesät werden. Beide sind Kreuzblütler und damit Konkurrenten, sie entziehen dem Boden die gleichen Nährstoffe.

Algendünger.

Diese Dünger stammen aus dem Meer und sind Pflanzenprodukte. Schon seit Jahrhunderten schätzen die Küstenbewohner der Bretagne oder in China die Nährstoffe der Algen und des Seetangs. Algen enthalten sehr viel Kali, etwas Stickstoff und wenig Phosphor. Wertvoll ist der hohe Gehalt an Spurenelementen und Magnesium. Einige Arten haben bis zu 33% Kalkgehalt.

Holzasche kann jeder Gärtner selber herstellen, wenn er große Äste oder verholzten Rosenschnitt verbrennt. (Im Schrebergarten empfiehlt sich die Absprache mit dem Vorstand! Besser man nimmt die Holzasche aus dem offenen Kamin.) Holzasche ist ausgesprochen kalireich, sie enthält auch Kalk und Spurenelemente, und wirkt pilz- und fäulnishemmend. Bei Möhren und Sellerie streut man den feinen Staub der Holzasche dünn in die Saatrillen oder Pflanzlöcher. Besonders Rosen lieben Holzasche. Dieser kalireiche Dünger ist eine gute Ergänzung zu den meisten kaliarmen tierischen Naturdüngern.
Jauche- die flüssige Düngung

Tierische und pflanzliche Dünger können in Wasser angesetzt und als flüssige Lösung direkt an die Pflanzen gegossen werden. Jauchedüngung bewirkt einen kräftigen Wachstumsschub und ist stickstoff- und kalihaltig. Die Herstellung wird in der nächsten Frage beschrieben.