Bio-Dünger selbst herstellen- wie geht das?

Als flüssige Düngung eignet sich Jauche sehr gut. Sowohl tierische als auch pflanzliche Dünger können in Wasser angesetzt und als flüssige Lösung direkt an die Pflanze gegossen werden.

Diese Jauchedüngung ist immer dann angebracht, wenn man einen kräftigen Wachstumsschub erreichen will. Starkzehrende Pflanzen wie z.B. Kohl und Tomaten können so einen schnellwirkenden Düngerschub während der Vegetationszeit gut gebrauchen.

Jauche ist im allgemeinen stickstoff- und kalihaltig. Man muß damit also vorsichtig umgehen, um Verbrennungen und geile Triebe zu vermeiden. Durch Verdünnungen ist es aber möglich, auch milde Jauchelösungen herzustellen.

Die Zutaten für die flüssige Düngerproduktion sind:

* ein nicht zu kleines Holz- oder Plastikfass, oder ein Steinguttopf. Metallfässer sind nicht gut geeignet, weil während der Gärung zwischen dem Metall und der Brühe ungünstige chemische Reaktionen stattfinden können.
* ein Holz- oder Drahtrost, der während des Gärens auf das Jauchefass gelegt wird, damit keine Vögel oder anderen kleinen Tiere in die Flüssigkeit fallen können. Das durchbrochene Gitter dient auch zur Luftzirkulation.
* Pflanzenmaterial, z.B. Brennesseln, Beinwell, Schachtelhalm, gemischte Kräuter, Löwenzahn, Rainfarn, Farnkraut, sogar Zwiebeln und Knoblauch.
* Wasser, am besten Regenwasser oder abgestandenes Wasser, das einige Zeit der Sonne ausgesetzt war
* einige Handvoll Steinmehl oder etwas Baldrianblütenextrakt, das mildert die Bildung von unangenehmen Gerüchen.

So einfach geht's:

Das Grünzeug wird in das Jauchegefäß eingefüllt, und dann mit dem Wasser übergossen. Vorsicht: während der Gärung schäumt die Jauche hoch, deshalb sollte man nie das Fass bis zum Rand auffüllen!

Jetzt noch das Steinmehl oder den Baldrianextrakt zugeben, das mildert die Geruchsbildungwährend des Gärungsprozesses.

Die Jauche ist fertig, wenn wenn sie eine dunkle Farbe angenommen hat und nicht mehr schäumt. Meist ist das nach 2 Wochen der Fall. Nun kann man das Faß mit einem Deckel abdecken.

Vor Gebrauch siebt man die Brühe, damit beim Ausbringen die Gießkanne nicht verstopft. Manche Jauche-Spezialisten verpacken das Grünzeug in poröse Säcke, ehe sie es in der Tonne versenken. So wollen sie verhindern, daß die schleimige, zersetzte Pflanzenmasse später die Gießkanne verstopft.

Die Jauche wird verdünnt und dann möglichst an trüben Tagen auf die feuchte Erde verteilt. Man gießt die verdünnte Brühe in den Wurzelbereich der Pflanzen, nicht über die Blätter! Besonders bei trockenem Wetter besteht sonst Verbrennungsgefahr. je milder die Pflanzenjauche angesetzt ist, desto weniger sind unerwünschte Begleiterscheinungen zu befürchten. Ganz gefahrlos ist die Wirkung aller Jauchen, wenn man damit den Kompost begießt.
Verdünnung:

Die fertige Jauche muß abgemessen und verdünnt werden. Normalerweise verdünnt man 1l Pflanzenjauche mit 10l Wasser. Wurde aber in einem kleinen Topf ein sehr intensiver Extrakt hergestellt, verdünnt man besser auf 1:20. Auch für empfindliche Gewächse verwendet man lieber schwache Düngerlösungen.

Brennesseln ergeben eine ideale Jauche für biologische Gärten. Brennesseljauche wirkt ausgleichend und heilend, fördert das Wachstum und die Chlorophyllbildung. Regenwürmer lieben Böden, die mit Brennesseljauche gedüngt werden.

Verwendet wird das ganze grüne Kraut vor der Blüte. Man zerschneidet die Stengel in handliche Länge, oder aber man nimmt getrocknete Brennesseln.

Beinwell oder Comfrey sind stark eiweißhaltige Heilpflanzen. Sie können im garten angebaut und mehrmals im Sommer abgeerntet werden. Die großen Blätter liefern reichlich Material für Jauche.

Die Comfreybrühe ist stark stickstoff- und kalihaltig,sie fördert besonders Tomatenpflanzen. Comfreyblätter können auch gut mit Brennesseln gemischt werden.
Noch ein Tipp:

Ein wenig tierischer Dünger, z.B. Horn-, Blut-, Knochenmehl und Kompoststarter können zur Abrundung ebenso unter die fertige Kräuterbrühe gemischt werden wie eine Schaufel voll reifer Kompost