Warum nicht mal einen Ökogarten anlegen?

Ja, warum nicht?! Wenn es dann auch tatsächlich ein Öko- oder naturnaher Garten ist.

Garten beinhaltet immer eine Bewirtschaftung und Pflege. Lässt man auf der Parzelle alles wachsen und wuchern, ohne dass in irgend einer Weise ein Eingriff (Pflege) stattfindet, ist kein Garten mehr vorhanden, sondern es entsteht ein Stück Wildnis, das dann nicht mehr einem Kleingarten entspricht und somit zwangsläufig zu Problemen mit der Satzung, und damit dem Vereinsvorstand und den unmittelbaren Nachbarn führen wird.

Ein Öko- oder naturnaher Garten erfordert ein hohes Maß an Kenntnissen der ökologischen Zusammenhänge und oft mehr Pflege als ein herkömmlicher Garten.

Leitspruch des Ökogärtners sollte sein: "Geordnete Unordnung".

Niemand verlangt, dass Stauden, Sommerblumen, Gemüse etc. in Reih und Glied gepflanzt werden. Stauden dürfen durcheinander wachsen, kultivierte Schlingpflanzen überranken Sträucher, ein Reisighaufen gibt dem Igel Schutz, und Brennesseln (durch eine pflegende Hand im Zaum gehalten) bieten in einer dafür vorgesehenen Ecke Schmetterlingsraupen und anderen Kleinsttieren Nahrung und Schutz.

Wichtig ist, dass die Nachbarparzellen nicht durch parzellenübergeifendes Wachstum von z.B. Brennesseln, Disteln etc. beeinträchtigt werden.

Um den Vorwurf eines Bewirtschaftungsmangels nicht aufkommen zu lassen, sind Kulturpflanzen und Wildkräuter getrennt zu halten.

Dies ist auch noch aus anderen Gründen ratsam. Zum Beispiel sind Brennesseln im Rosenbeet Nährstoffkonkurenten, und Vogelmiere im Erdbeerbeet fördert durch die entstehende Feuchtigkeit Botrytis (Grauschimmel) an den Früchten. Nichts desto Trotz ist gegen eine naturnahe Bewirtschaftung einer Kleingartenparzelle nichts einzuwenden. So entsteht auch ein Platz, an dem Kinder die Natur entdecken und erleben können und die Zusammenhänge zwischen säen und ernten kennenlernen.

Versuchen Sie es doch einfach mal.